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Sonntag, 3. März 2013

Besen! Besen! Südländer - Seyds gewesen.

Abbildung etwa 1882 von Ferdinand Barth
 - entnommen von Wikipedia
Kulturtag, weil Sonntag ist? Deutschunterricht?
Nein. Insperiert von einer BZ-Meldung möchte ich heute auf von Goethe hinweisen. Irgendwie passend: Der Zauberlehrling, heute wie 1798 irgendwie passend:
Lassen wir die ersten Zeilen weg und lesen voller inbrunst

||Und nun komm du alter Besen,
Nimm die schlechten Lumpenhüllen,
Bist schon lange Knecht gewesen.
Nun erfülle meinen Willen.
Auf zwey Beinen stehe,

Oben sey ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf.
          Walle! walle!
     Manche Strecke,

  Daß zum Zwecke,
     Wasser fließe,
     Und, mit reichem vollem Schwalle,
     Zu dem Bade sich ergieße.

     Seht er läuft zum Ufer nieder,

Warlich ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweytenmale!
Wie das Becken schwillt!

Wie sich jede Schaale
Voll mit Wasser füllt!
          Stehe! Stehe!
     Denn wir haben
     Deiner Gaben


     Vollgemessen! –||
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:werbung ende
Doch ohweh, nun folgt der Wandel ...

||Ach ich merk es, wehe! wehe!
     Hab ich doch das Wort vergessen!

     Ach! das Wort, worauf am Ende
Er das wird was er gewesen.

45
Ach er läuft und bringt behende,
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse

50
Stürzen auf mich ein.
          Nein nicht länger
     Kann ichs lassen,
     Will ihn fassen.
     Das ist Tücke!

55
     Ach! nun wird mir immer bänger!
     Welche Mine! welche Blicke!||

Man könnte "welche Mine! welche Blicke!" mit der Jetztzeit verbinden, sieht man in die BZ vom 28.02.2013:
||Ein Berliner SPD-Politiker ist in seiner Wohnung in Steglitz brutal überfallen und beraubt worden. Gegen 20.30 Uhr klingelte es an der Tür des Sozialdmokraten. Als der 29-Jährige öffnete, wurde er von zwei Männern mit dem Messer bedroht.
Die Täter zögerten nicht lange und stürmten direkt in die Wohnung des Politikers und fesselten ihn. Dann nahmen sie sich elektronische Geräte, das Handy des Opfers und seine Haustürschlüssel und flohen aus der Wohunng.
"Dem Opfer gelang es später, sich von seinen Fesseln zu befreien", sagte ein Polizeisprecher der B.Z. Der Politiker rief die Polizei, die nun nach den beiden Tätern fahndet. Sie sollen etwa 20 Jahre alt sein und vermutlich Südländer.|| (Rechtschreibung Original)
Dachte unser SPD-Politiker etwa folgende Worte nachdem er sich befreite?
|| O! du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle

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Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen
Der nicht hören will!
Stock! der du gewesen,
Steh doch wieder still!

65
          Willsts am Ende
     Gar nicht lassen;
     Will dich fassen,
     Will dich halten,
     Und das alte Holz behende

70
     Mit dem scharfen Beile spalten.||

Egal seine Mitstreiter lassen das gespaltene Holz auferstehen:
||Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nun auf dich werfe,
Gleich, o Kobold! liegst du nieder,
Krachend trifft die glatte Schärfe.

Warlich braf getroffen!

Seht er ist entzwey,
Und nun kann ich hoffen,
Und ich athme frey!
          Wehe! wehe!


     Stehn, in Eile,
     Beyde Theile
     Schon als Knechte
     Völlig fertig in die Höhe!
     Helft mir ach ihr hohen Mächte!



     Und sie laufen! Naß und nässer
Wirds im Saal und auf den Stufen,
Welch entsetzliches Gewässer!||

Muss nun unser armer Zauberlehrling ertrinken, im selbst herbeigesehntem Wasser? Nein, Johann Wolfgang von Goethe sah die Rettung in der Gestalt des Meisters:
||Herr und Meister! hör mich rufen!
Ach! da kommt der Meister!

Die ich rief die Geister
Herr, die Noth ist groß,
Werd ich nun nicht los.
          „In die Ecke,
     Besen! Besen!

     Seyds gewesen.
     Denn als Geister
     Ruft euch nur zu seinem Zwecke,
     Erst hervor der alte Meister.“||




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