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Donnerstag, 4. Oktober 2012

Einheitstag?

Folgender Beitrag entnahmen wir dem Preußischen Anzeiger, der diesmal auch auf Papier erschien. Sollten Sie noch eine kostenfreie Ausgabe ergattern wollen, dann melden Sie sich schnell unter preussischeranzeiger[ät]gmail.com

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Der deutsche Nationalfeiertag

von Patrick Pohl

Der 03. Oktober ist der einzige bundesstaatliche Feiertag in der Bundesrepublik Deutschland. Welche Bedeutung hat er? Wie feiert man diesen Tag? Und was ist eigentlich genau geschehen, im Jahre 1989?
Zunächst einmal ist der Tag der Deutschen Einheit im Schriftgewand eher gedeutet, als
Tag an dem alle Deutschen zusammen kamen. Der Deutschen Einheit wurde wirklich am 09. November des Jahres 1989 gefeiert, als die Deutsche Demokratische Republik (DDR) nach 40 Jahre de facto aufhörte zu existieren , die Mauer in Berlin fiel und einmenschenverachtendes, stalinistisches System unterging. (Fast) Alle deutschen waren wieder vereint! Man entschloss sich aber, nicht das Datum des Mauerfalls für den
neuen allgemein deutschen Feiertag zu verwenden, da der 09. November auch von den Nationalsozialisten benutzt wurde, nämlich für die sogenannte „Reichskristallnacht“, dem Pogrom an den deutschen Juden! So entschied man, dass die ehemaligen DDR-Gebiete am 03. Oktober des Jahres 1990 offiziell zur BRD gehören sollten und begeht nun am jedem 03. Oktober diesen Akt festlich.

Die Geschichte um diesem Tag lässt sich aber weiter zurückverfolgen, denn der Tag der
deutschen Einheit war in Wirklichkeit weder der 03. Oktober, noch der 09. November.

Der Tag der deutschen Einheit und der erste offizielle Nationalfeiertag der BRD, war der Tag des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953! In den Tagen um den 17. Juni 1953 kam es in der DDR zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten, die verbunden mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen, als Arbeiteraufstandbezeichnet werden. Dieser erste antistalinistische Aufstand hatte zahlreiche Ursachen, zum einen die Resistenz der DDR-Führung gegenüber den Bedürfnissen der Arbeiterklasse, zB. der Beschluss die Arbeitsnormen übermäßig zu erhöhen, sowie eklatante Fehler des SED-Regimes in Bezug auf die Wiedervereinigung, das dieses strikt ablehnte!
Die SED hatte in ihrem Programm einen „beschleunigten Kurs“ beim Aufbau des
Sozialismus beschlossen, der die Schwerindustrie förderte und dafür andere Bereiche vernachlässigte und deshalb Engpässe in der Versorgung verursachte. Der Aufstand des 17. Juni wird heute außerdem als politisches Signal auf die Völker in Osteuropa gewertet.

Die Aufständischen besetzten unter anderem 11 Kreisratsgebäude, 14 Bürgermeistereien,
7 Kreis- und eine Bezirksleitung der SED und bedrängten diverse andere Gebäude des Staates. In den Kreisen Görlitz und Niesky wurde das SED-Regime sogar für einen kurzen Zeitraum von einigen Stunden abgeschafft. 
Gegen 14 Uhr erklärte der Ministerpräsident Otto Grotewohl im Rundfunk der DDR, die Zurücknahme der neuen Arbeitsnorm und behauptete der Aufstand würde von faschistischen Agenten initiiert worden sein. Die sowjetischen Behörden reagierten mit der Verhängung des Ausnahmezustands für insgesamt 167 der 217 Landkreise der DDR, womit die Sowjetunion offiziell wieder die Regierungsgewalt über die DDR übernahm. Gegen 13Uhr wurde durch den Militärkommandanten des sowjetischen Sektors von Berlin, Generalmajor Pawel Dibrowka, in Ost-Berlin das Kriegsrecht verkündet, das erst am 11. Juli 1953 wieder aufgehoben wurde. Insgesamt waren mehr als 1 Millionen Menschen an dem Aufstand beteiligt, mindestens 55 davon starben während den Aufständen. Im Nachhinein wurden Erna Dorn und Ernst Jennrich zum Tode verurteilt.1472 Menschen wurden zu Gefängnis und Zuchthaus verurteilt.

Ab dem Jahr 1954 feierte die Bundesrepublik Deutschland aus Solidarität den 17. Juni als Tag der deutschen Einheit. Seit 1963 war er durch Proklamation des Bundespräsidenten „Nationaler Gedenktag des Deutschen Volkes“. Bis zum Mauerfall 1989 und zum Beitritt der DDR ins Bundesgebiet der BRD am 03. Oktober. Er erinnert an das „Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland“.
Die offizielle Feier zum Tag der Deutschen Einheit findet nun seit 1990 immer in der Landeshauptstadt des Vorsitzenden Bundeslandes im Bundesrat statt. Dies ist in der so genannten „Königsteiner Vereinbarung“ geregelt. Abweichend von dieser Regelung fanden die offiziellen Feierlichkeiten 2011 in Nordrhein-Westfalen nicht in der Landeshauptstadt Düsseldorf, sondern in der Bundesstadt Bonn statt. Es werden am Brandenburger Tor und an er Straße des 17.Juni diverse Konzerte und Festlichkeiten dargeboten. Viele Vereine laden zu Veranstaltungen ein. Im Jahr 2012 ist der Gastgeber die Landeshauptstadt des Freistaates Bayern, München!

Wir feiern den 22. Jahrestag, an dem Menschen, der Unterdrückung und der Tyrannei Einhalt geboten unter Einsatz ihres Lebens. Und den Tag an dem ein Teil des getrennten Deutschland zusammen fand.

Einen schönen Nationalfeiertag ihnen allen!


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