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MeinungsBlog

Samstag, 28. Januar 2012

Was die Politik vom Sport lernen kann

Da war es wieder, dieses "ist ja nicht so schlimm" ; "wir sind auf den richtigen Weg" - doch der Radiomoderator fragte nach und erhielt von einem Trainer eine Antwort die sass:

Der deutsche Handball ist gut, die Bundesliga international beachtet, doch woher soll die Nationalmannschaft sehr gute Spieler nehmen, wenn die deutschen Spieler nicht auf allen Plätzen vertreten sind oder gar nur in der zweiten Reihe stehen?

So in etwa klang es, als ein Handballtrainer beim NDR-Niedersachsen gefragt wurde, wo der deutsche Handball nun stehe - nach der EM-Pleite und dem Olympia-Aus.
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Der Sport hat bisher gut von der Politik gelernt: Selbst Niederlagen werden positiv verkauft, höhere Preise als besseren Wert dargestellt. Doch dank dieser Aussage kann nun auch die Politik lernen, die schon heute davon redet, dass man - dank Fachkräftemangel - sich besser international positionieren müsse.
Doch dies geht schief, wie beim Handball. Um Weltklasse zu sein, müssen die eigenen Spieler auf das Feld - und dort Praxis lernen. Übersetzt: Wenn "Made in Germany" noch Qualität darstellen soll, muss auch in Germany diese Qualität produziert werden. Und dies nicht durch Billigpakistani - sondern durch gut geschulte Einheimische.

Sollte es wirklich diesen Mangel an best-geschulten MINT-Abgängern geben, dann muss man etwas an der Schul- und Erwachsenenbildung tun, ehe man sich umschaut. Um die Qualität zu halten oder zu steigern müsste man interessierte Arbeitslose (fach-) technisch praxisnah weiterbilden, ehe man sich international umschaut. Schliesslich liegen die Nationen auch wirtschaftlich in einer Art Wettstreit - und was nützt ein Inder, der in Indien und in der BRD gut ausgebildet wurde, einige Jahre im Wirtschaftskreislauf der BRD sein Gutes gab, einige Zeit später sein bestes in Indien hergibt?

Wer nicht fähig ist, seine eigenen Vereinsmitglieder zu fordern und zu fördern, der hat nichts in der ersten Liga zu suchen. Und sind die Vereine dazu nicht bereit, kann aus einer Nationalmannschaft, die aus Leuten der zweiten Reihe besteht, keine Starformation werden. Noch schlimmer, wie bei der Handball-EM geschehen, es müssten Spieler auf Plätzen eingesetzt werden, die sie im normalen Bundesligaspiel nur selten oder nie besetzen. Das ist in etwa so, als operierte der Apotheker demnächst im städtischen Krankenhaus ...

Was gefordert werden muss ist eindeutig, im Handball, wie in der deutschen Wirtschaft:
Die Vereine (Betriebe) dürfen nicht auf schnellen Erfolg hinarbeiten, sondern sie müssen versuchen ihren Tabellenstand (Qualität) zu halten bzw. zu verbessern. Und das für die laufende (kurzfristig) wie auch für die kommende (langfristig) Spielzeit. Mit Fremdeinkäufen ist dieser Weg kaum machbar, da Fremdeinkäufe Einkäufe sind. Man könnte hier sogar teilweise unterstellen, sie seien nicht mit Herz und Seele für ihren Verein, ihre Stadt und ihre Region dabei - sie spielen fürs Geld. Und Geld ist nicht immer die langanhaltende Motivation!

Zuletzt: Persönlich empfand ich die Spiele der Handballauswahl der BRD spannend, man hätte vielleicht auch mehr schaffen können - das ist halt Sport. Doch ein Umdenken ist seit Jahren gefordert, vielleicht tut sich nun etwas ... sportlich, politisch, wirtschaftlich.


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