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Freitag, 16. Dezember 2011

S-Bahn wird zur Steh-Bahn

Was haben wir als Kinder gewitzelt:
Irgendwann kam man auf die Idee der Berliner S-Bahn Schildchen zu schenken, da drauf stand dass man in der S-Bahn nicht essen, nicht rauchen und kein Eis essen durfte. Wir taten - das erstere trotzdem, weil die Nahverbindung in der Hauptstadt ja Ess-Bahn heisst. Als 10 bis 12 jähriger ist so etwas wirklich lustig.
Jahre später, zur Zeit der Lehre, wurde so manche Linie von uns als Steh-Bahn belächelt. Dank neuer Stellwerke und schlechter Fahrplanauslastung stand so manche S-Bahn länger als eigentlich eingeplant.
Heute ist alles anders:

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Jetzt kann auch der Nutzer von Steh-Bahn sprechen. Ob Winter, Operation Schneeflocke hochkant; Anschläge oder eben Stellwerke ohne Strom: Die S-Bahn steht!
So berichtet das Neue Deutschland anschaulich:
Es war 11.45 Uhr, als für die S-Bahnen im gesamten Netz die Signale auf Rot sprangen. Manche konnten noch bis zum nächsten Bahnhof rollen, andere blieben auf freier Strecke stehen. Tausende Fahrgäste saßen fest. Nur auf einigen östlichen Randstrecken pendelten noch einige Bahnen. Die Bundespolizei musste Menschen aus den unterwegs liegen gebliebenen Zügen evakuieren, aus denen sich viele auch selbst befreiten. Nach etwa zwei Stunden rollten die ersten Bahnen wieder an, mussten jedoch immer wieder stoppen, weil sich noch Menschen auf freier Strecke befanden. Bis zum Abend blieb der S-Bahn-Verkehr unregelmäßig, bei Regional- und Fernzügen gab es bis in den Nachmittag hinein Verspätungen.
Ursache für das Chaos war ein technischer Defekt bei planmäßigen Wartungsarbeiten im elektronischen Stellwerk Halensee, von wo aus die Weichen und Signale eines Großteils des S-Bahn-Netzes gesteuert werden. Warum auch der Fern- und Regionalverkehr betroffen war, konnte ein S-Bahn-Sprecher gestern noch nicht erklären. Einen Anschlag, wie er im vergangenen Mai auf eine Kabelbrücke am Bahnhof Ostkreuz erfolgte, hatte die Bundespolizei bereits frühzeitig ausgeschlossen. Bei den Wartungsarbeiten sei ein technisches Bauteil - ein sogenannter Wechselrichter - zerstört worden, so ein S-Bahn-Sprecher. Ein Ersatz-Wechselrichter habe ebenfalls versagt. Die Arbeiten seien schon 100 Mal gemacht worden, ohne dass es dabei Probleme gegeben habe.
 Nun hat Berlin den Vorteil, dass BVG und Bahn eng zusammenarbeiten, und man auch ohne S-Bahn irgendwie zum Ziel kommt. Doch ein Beigeschmack bleibt:
Die Fahrkarten werden teurer und teurer, doch ein Mehrwert gibt es nicht. Dafür Pannen, Pech und genervte Mitfahrer.

Und doch, der Berliner hat sich gestern aufgeregt - und heute? Heute redet er in der S-Bahn mit stolzgeschwellter Brust, wie er gestern die Stromattacke als Held überlebt hat. Es lebe die Steh-Bahn, besonders im Berufsverkehr, wo jeder zweite Passagier sich an den Haltegriffen festhält - natürlich im Stehen.


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16046598-23020424 Jetzt neu: Bis einer heult!

1 Kommentar:

  1. Doch Steh-Bahn:
    http://www.n24.de/news/newsitem_7512620.html
    Nur einen Tag nach dem Totalausfall des Netzes gab es bei der S-Bahn in Berlin eine neue Panne. Erneut standen wegen eines Stromausfalls Züge still - diesmal jedoch nur auf einer Linie.

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