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der Pruzzen - Preußen - Deutschland - Europa

MeinungsBlog

Montag, 27. Juni 2011

Wer ist eigentlich die Deutschen? II

Anfang des Monats stellten wir im PruzzenBlog diese Frage schon einmal.
Drei sehr interessante Kommentare - mit einer Verlinkung fanden sich dazu ein. Grund genug, diesem Thema weiter nachzugehen.

Die Deutschen - eine Geschichte, viele Völker. Die Rede ist heute von BRD, Hitlerdeutschland und deutsches Reich. Schlagwörter wie der Haager Landkriegsordnung machen dieser Tage die Runde. Demnach müssten jetzt alle Besatzer des Deutschen Reiches abziehen.
Doch wir wollen noch weiter zurück - noch bevor Preußen verboten wurde, bevor Bundesländer einen neuen Nationalstaat ergaben. Wir drehen das Geschichtsrad zu den damaligen Fürstentümern und staatlichen Grenzen - denn das sind die Deutschen:

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Bayern, Sachsen, Preußen, Hessen ... selten friedlich an ihren Grenzen, dafür bewußt ihrer Traditionen, bewußt ihrer Stärken, bewußt ihrer Herkunft und bewußt ihrer Zukunft, die in ihren Händen lag.
Mittendrin Fürstentümer und Städte - mal frei mal in Abhängigkeit.

Die deutsche Nation, ein Bündnis vieler regionaler Gruppen, Stämme und Völker. Ein Bündnis, welches vor allem wirtschaftliche Züge annahm und den deutschen Staat zu ersten Blüten brachte. Doch innerhalb des Bundes, um bei diesem Sinnbild zu bleiben, wurde stets darauf geachtet, dass jede regionale Gruppierung ihren regionalen Bezug behält. Egal ob religiös oder wirtschaftlich. Sogar unterschiedliche politische Strömungen und Abhängigkeiten wurden beachtet. Dadurch wurden kriegerische Auseinandersetzungen vermieden - und das Deutsche Reich konnte sich wirtschaftlich (und politisch) weiterentwickeln. Bis hin zum führenden Staat Europas. Einwanderungen anderer Gruppen wurden nicht nur geduldet - sondern gefördert, wie bei den Hugenotten. Zum Thema Preußen möchte ich hier auf den Beitrag von skeptizissimus hinweisen.
Die Deutschen - ein Sammelsurium - und kein einiges Volk.

Das ist die Grundlage der heutigen Staatsführung. Man weiss, Ossis meckern gegen Wessis - und umgekehrt. Dank medialer Unterstützung und Solidarzuschläge. Dank Strassenausbau und Aufschwung Ost der auch dem Westen nützte.
Zusätzlich die schwelende Hass-Liebe zwischen Sachsen, Bayern und Preußen. Hessen und "Thüringer", Rheinländer und so weiter tragen ebenso dazu bei, dass man das heutige BRD Volk ausspielen kann.
Beispiele hierfür sind zum Beispiel der Umgang mit der jüngeren Geschichte: West- und Ostpreußen ist fast vergessen, die Sudeten? Eine schweigende Minderheit. Deutsche Kolonien? Fehlanzeige im heutigen Geschichtsbewußtsein. Denn wir - die Deutschen - waren ja immer Schuld. An Hitlers Krieg, bei dem Deutschland reagierte, wie viele Historiker berichten und nicht nur agierte. Am ersten Weltkrieg, welcher ebenso fast ohne aussenpolitische Begebenheiten dargestellt wird.

Deutsche sind die Schuldigen - das klappt solange, bis die Deutschen sich wirklich einmal "deutsch" fühlen, statt sich nur so zu nennen.
Deutsche sind die Schuldigen - das klappt solange, bis die Deutschen sich daran erinnern, dass sie eben Preußen, Bayern, Sachsen, Hessen .... usw. sind.
Schuldig - solange, bis sich die Deutschen einreden lassen, für Fehler ihrer Vor-Vorfahren in Verantwortung zu stehen. Und Schuldig - solange, wie die Deutschen sich von einem Verwaltungsapparat bevormunden lassen, ohne zu wissen ob dieser rechtsgültig ist.

Dazu mehr - noch diese Woche im PruzzenBlog




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